Direkt zum Hauptbereich

Im Reisemodus angekommen

Mit Prag-Bratislava haben wir die bisher längste Etappe hinter uns und es stehen über 500KM mehr auf der Uhr. Das bringt die Gesamtstrecke auf über 1000KM. Ziemlich cool.
Rückblickend waren wir doch ziemlich lange in Tschechien unterwegs (15 Tage insgesamt, 12 davon auf dem Rad). Zum einen hat uns die Route einmal quer durch das Land geführt und zum anderen hat uns Tschechien auch ziemlich gut gefallen. Die Straßen waren in einem guten Zustand, es gab kaum Verkehr auf einer abwechslungsreichen Route (Greenways Prague-Vienna) und die Leute waren ziemlich nett. Dazu kommt, dass es alle Nase nach einen Campingplatz gibt. Bei über 30°C sind Duschen und Trinkwasser zum Feierabend der Hit. Ach ja, wir haben auch noch zwei Nächte in Jindřichův Hradec (Hostel Udirna) verbracht, weil wir ein bisschen gammeln wollten. Pech hatten wir eigentlich nur einmal in der Region Breclav, eben gerade dann als sich alle dummen Zufälle aneinanderreihten. Zwei angefahrene Campingplätze nicht mehr existent, Trinkwasser alle, kein Fluss in der Nähe, kein Bargeld in der Tasche, kein Supermarkt oder ATM in der Nähe und um uns Allergiker herum nur frisch gemähte Felder. Wir sind dann auf eine Pension ausgewichen. War auch nicht so teuer und hatte Matratzen.
Bei vielen anderen Radreisenden kann man lesen, dass sich die Slowakei deutlich von der großen Schwester Tschechien unterscheiden würde. Weniger modern, mehr Ostblock-Feeling. Das können wir so nicht bestätigen. Die Straßen sind ein wenig schlechter, aber ansonsten fühlt sich die Slowakei an wie Europa. Hinzu kommt der Euro. Eventuell liegt es aber auch an der Region, schließlich haben wir nur das Dreiländereck (Tschechien-Österreich-Slowakei), die kleine Karpaten und Bratislava gesehen. Die kleinen Karpaten haben uns übrigens richtig zugesetzt: mehrere 500m Berge bei Straßenverhältnissen, die in Deutschland nicht mal als Forst- oder Trampelpfad durchgehen würden. Wer bitte kommt auf die Idee eine Straße aus alten, zerbrochenen Ziegelsteinen zu legen. Am Hang. Im Wald. Und nennt es dann Fahrradweg. Haben leider kein Foto, waren zu sehr mit Fluchen beschäftigt.
Morgen geht es die Donau in Richtung Ungarn runter. Nächster großer Halt ist Budapest. Dort hoffen wir auf ein wenig mehr sozialen Kontakt. Zwar sind wir so langsam im Reisemodus und haben wieder super Glück mit unserem Hostel hier in Bratislava gehabt (günstig, sauber und eine gute Lage), aber es sind leider kaum Gäste hier und die, die da sind, sind ausschließlich Slowaken oder Tschechen. Was an sich nicht schlimm ist, aber die sprechen kein oder nur wenig Englisch. Zeit für Abwechslung.

Ride on