Wir sind in Budapest und somit in Ungarn
angekommen. Der Weg von Bratislava nach hier war mehr als smooth. Immer nur der Donau nach und irgendwann ist man einfach in Budapest. Leider kann man nicht
die ganze Zeit an der Donau entlang fahren, es gibt einfach keine Wege, und man
muss größtenteils auf Straßen ausweichen. Dort hält sich der Verkehr aber
weitestgehend in Grenzen.
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Irgendwo an der Donau |
Budapest selbst
ist einfach einzigartig. In der Stadt wird sehr viel Rad gefahren, aber die
Umstände für Radler sind ein Desaster. Zwar sind in den letzten zehn Jahren
viele neue Radwege entstanden, aber man ist doch zu 95% auf der Straße
unterwegs, wo man von den anderen Verkehrsteilnehmern komplett ignoriert wird.
Da kribbelt es schon beim Gedanken an Städte wie Istanbul. Wenn man erst einmal
von der Straße runter ist, fühlt sich Budapest an wie Berlin. Nur eben für
Backpacker anstelle von Clubtouristen. In der Innenstadt reiht sich Hostel an
Hostel und in den Hinterhöfen finden sich unzählige Ruin-Pubs und Biergärten
(Kert). Streetfood wird hier mittlerweile großgeschrieben und so kann man
für sein Lángos auch hier umgerechnet 6€ hinlegen. Da wir auf den ganzen
Partyspaß keine Lust hatten, haben wir uns ein Hostel in einem Außenbezirk
gesucht. Gelandet sind wir im Shantee House - Ein indisch-ayurveda-yoga-mäßig angehauchtes
Hostel, welches an Entspanntheit kaum zu überbieten ist. Hier konnten wir unser
eigenes Zelt im Hostelgarten aufbauen, was die Unterkunft auch noch unschlagbar
günstig macht. Zudem sind das Hostelteam, sowie alle anwesenden Gäste verdammt
freundlich, hilfsbereit und respektvoll. Und sie sprechen Englisch.
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Ein kleiner Teil des Szimpla Kert, der wohl bekannteste Hinterhof |
Gestern Abend
haben wir uns noch eine Weinprobe gegeben. Tolles Ambiente, ein gut
informierter Sommelier und acht Weine für die Tonne. Wir wissen nicht was die
Ungarn bei der Weinproduktion so treiben, aber wir verstehen nun warum die meisten
Erzeugnisse in den Export wandern. Umso schöner die Überraschung, als wir
später wieder im Hostel angekommen sind. Dort sitzen Carole und Sebastian in
der Küche und trinken Wein (keinen ungarischen). Ihre Tochter Anahita schläft bereits im Zelt, welches neben unserem im Garten steht. Die drei kommen aus Frankreich und
reisen wie wir mit dem Rad durch die Welt. Wir haben sie vor einigen Tagen an
der Grenze Slowakei-Ungarn kennengelernt und ihnen erzählt wo wir in Budapest
schlafen wollen. Ein tolles Wiedersehen.
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Wiedersehen mit Sebastian, Carole und Anahita |
Für uns geht es
morgen weiter in Richtung Serbien. Wir sind aber noch nicht ganz sicher, ob wir
bis Belgrad fahren oder bereits vorher in Richtung Süd-Balkan abbiegen. Die drei
Franzosen planen eine ähnliche Route, starten aber 1-2 Tage später als wir. Ob
man sich noch einmal trifft?