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Visa Frust und frischer Wind

Unser Türkeiabendteuer ist vorbei und wir starten direkt in das Nächste, Georgien. Und direkt an der Grenze prallen zwei Welten aufeinander, so wie wir es bisher noch nicht erlebt haben. Da kann auch das orthodoxe Serbien mit seinem überwiegend muslimischen Nachbarn Kosovo nicht mithalten.

Unsere Busreise war übrigens ein echter Knüller. Wir hatten unsere Tickets bei „Metro“ gebucht. Dem Anbieter mit der größten Flotte und Abdeckung in der gesamten Türkei. Laut deren Geschäftsbedingungen werden Fahrräder anstandslos und ohne Aufpreis transportiert. Weiterhin haben andere Radreisende gute Erfahrungen mit Metro gemacht. Als wir dann abends in Osmancık eingesammelt werden sollten, war der Gepäckraum im Bus natürlich voll. Noch bevor wir anfangen konnten zu pöbeln, haben wir nur noch die Rücklichter gesehen. Zum Glück war noch der Bruder von unseren Warmshower-Host dabei. Der Gute hat unser Problem den Leuten im Metro Büro geschildert. Umgehend springt ein Mitarbeiter aus dem Büro, mit dem festen willen uns zu helfen. Es ist sein Mission, er kann gar nicht anders. Energisch winkt er einen Nachtbus nach dem anderen aus dem Verkehr, diskutiert und überprüft das Platzangebot im Laderaum. Beim dritten Anlauf klappt es dann und wir sitzen in einem Nachtbus nach Trabzon. Wir kommen sogar eine Stunde früher als ursprünglich geplant an, obwohl wir schlussendlich mit einer Stunde Verspätung gestartet sind. Nichtmal neue Tickets mussten wir kaufen.
Trabzon, ein mix aus Alt, Neu und Bauschutt.
In Trabzon angekommen, quartieren wir uns im Adelante Hostel ein und erledigen noch am selben Tag den Visakram für den Iran. Das Adelante ist übrigens eines der tollsten Hostels überhaupt. Elif, die Besitzerin, kümmert sich rührend um alle Ihre Gäste. Und da das Adelante das einzige Hostel auf der Küstenroute ist, werden dort viele Radreisende, Tremper, Motorradfahrer und Mongol-Rally Teilnehmer angespült. Eben alle, die auf ein schnelles Iranvisum hoffen. Womit wir dann auch beim Thema währen. Zum einen wurden wir im Konsulat auf fünf Tage Wartezeit vertröstet und zum Anderen haben wir nur 15 Tage Visa erhalten. Warum auch immer. Wir hoffen die Visa auf 30 oder mehr Tage verlängern zu können, wenn wir erstmal im Iran sind.
Wir treffen wir mal wieder auf Teilnehmer der Mongol-Rally. Dieses mal der Grenze zu Georgien.
Nach fünf Tagen ging es dann die letzten 200KM die Küste entlang. Die letzte Nacht in der Türkei ist nochmal richtig teuer. Wir finden mal wieder keinen Zeltplatz oder ein günstiges Hotel und so landen wir in einem teuren Luxusbunker. Immerhin hat der Manager ein Herz und lädt uns zum Frühstück ein. Egal, die Türkei lassen wir am nächsten Morgen hinter uns. An der Grenze winken uns die Beamten an allen anderen Vorbei und so sind wir weniger Minuten später in Georgien.
Hello Georgia. Kühe sind hier einfach überall.
Hier beginnt dann auch die Reise wieder Spaß zu machen. Georgien hat einiges aus der Schwarzmeerküste gemacht. Dazu kommt die Gastfreundschaft der Georgen. Es finden sich Hostels, Campingplätze und jede menge Möglichkeiten zum Wildcampen. Und dabei die riesige Gebirgskette im Hintergrund. Nach der Türkei fühlt sich Georgien so frisch und abwechslungsreich an. Das ewig gleiche Bild der türkischen Highways ist schnell vergessen. Wir bekommen einen neuen Motivationsschub. Der kommt genau im richtigen Moment denn nach 150KM Küste schrauben wir uns bei 40°c auf Schotterpisten durch die Ausläufer des Kaukasus. Dazu kommt heftiger Gegenwind. Aber irgendwie läuft es rund und so wir sind sechs Tage später in Tbilisi. Hier entspannen gerade die Beine und am Dienstag geht es weiter in Richtung Armenien. Dort wartet in 2000m Höhe der Sevan See auf uns.
Sonnenuntergang an der Schwarzmeerküste.
Was wir natürlich nicht auf dem Schirm hatten: Georgien ist ja dann schon Zentralasien und so gibt es an der Küste viel Bambus und hochwertige Architektur, wie man sie sonst nur in Thailand sieht.
Ein Restaurant im Dschungel.