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Dann pennt doch einfach bei mir

Wir sind im nächsten Land angekommen. Malaysia. Und obwohl man meinen möchte, dass der Weg von Singapur (ist ja schließlich ein Stadtstaat) bis Malaysia doch recht schnell geht, hat er uns doch einiges an Zeit und Nerven gekostet.
Hello Malaysia
Das liegt wohl daran, das Singapur ein echtes Sicherheitsproblem hat. Nicht, dass man sich in Stadt nicht sicher fühlt. Nein, im Gegenteil. Es existiert einfach für alles eine Regel und für fast genauso viel ein Verbot. Selbst für uns Deutsche war das ein bisschen viel. So ist dann auch unser erster Ausreiseversuch gescheitert. Wir durften die Grenze nicht mit dem Rad überqueren. Zu gefährlich. Auf dem Weg dort hin hatten wir auch schon Beef mit der Polizei. Wir sind auf der Autobahn gefahren. Seit der Türkei das Normalste der Welt für uns. Aber in Singapur ist das zu gefährlich. Obwohl da alle nur 70Km/H fahren und wir einen riesigen Seitenstreifen hatten. Den Leuten vom Zoll und der Grenzpolizei waren wir dann so suspekt, dass sie uns über drei Stunden an der Grenze festgehalten haben. Gepäckkontrolle, Befragung, Überprüfung unserer Unterkunft, Drogen- und Sprengstofftest. Oh man. Als man uns dann vor die Tür gesetzt hat, wurde es bereits dunkel. Zur nächsten Grenze im Norden waren es 40KM. Zurück in die City 50KM. Beides nicht wirklich geil. Unser Versuch irgendwo außerhalb des Zentrums eine bezahlbare Unterkunft zu finden, schlug auch fehl.

Als wir vor dem vierten, nicht mehr existenten, Hostel stehen, läuft uns Daniel über den Weg. Daniel kommt aus Deutschland, ist Lehrer in Singapur und sagt uns prompt „dann pennt doch einfach bei mir“. Wie bitte?! Nichts lieber als das. Also ab zu Daniel nach Hause. Es stellt sich heraus, dass Daniel auch ein Weltenbummler vor dem Herrn ist. Schon mehrmals war es für ein Jahr unterwegs und gerade spart er für die nächste Auszeit. Das geht in Singapur besonders gut. Die Expats aus Europa genießen hier einen ziemlich hohen Lebensstandard, da vieles von den Firmen bezahlt wird. So auch Daniels Wohnung, in der wir doch glatt den Pool auf dem Dach testen dürfen, während Daniel für uns Spaghetti kocht. Passiert das gerade wirklich? Zum Glück haben wir noch ein paar Bier eingepackt und können wenigstens etwas beisteuern. Tausend Dank nochmals für die Einladung und den tollen Abend. Hoffentlich sieht man sich nochmal wieder.
Erste Eindrücke aus Malaysia
Am nächsten Tag und am nördlichen Grenzübergang klappt dann die Ausreise und wir sind Malaysia. Man merkt direkt: Hier ist alles wieder etwas entspannter. Die Menschen sind extrem freundlich. Alle winken, grüßen und freuen sich. An jeder Ecke gibt es leckeres Essen nach unserem Geschmack. Alles ziemlich cool hier in Süd-Ost-Asien und uns fällt wieder ein, warum unser erstes großes Ziel gerade hier ist. Nichtmal die Regenzeit tut der Laune einen Abbruch.
Pitsch nass. Mittagspause bei einer Garküche an der Straße
Zu unserer Überraschung wird hier gerne Rad gefahren. Gerade Rennradfahrer sieht mehr hier häufiger. Und so rauscht, während wir gerade eine Pause machen, ein großes Feld von Radlern an uns vorbei. Wir gucken uns an und beschließen mitzufahren. Nach rund 10KM haben wir das vordere Feld erreicht und uns den Respekt der anderen Verdient. Schließlich drücken wir ja etwas mehr Gewicht über die Fahrbahn. Zur Belohnung gibt es dann ein Gruppenfoto und wir werden noch zum Essen im Vereinsheim eingeladen. Himmlisch.
Die Radler aus Indonesien und Malaysien
Die letzten zwei Nächte haben wir Ringos Foyer in Melaka verbracht. Howard, der Hostelbesitzer, ist selbst passionierter Radler und gewährt Gleichgesinnten einen großzügigen Rabatt und andere Goodies. Ein echtes Paradies für uns.
Die Wall-of-Fame in Ringos Foyer. Radler aus aller Welt